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Auslandspraktikum San Sebastián Teil 1

Kategorien: Allgemein, Team
Lukas

Es gibt Tage, an denen man sich wünscht, dass die Zeit nicht so schnell vorübergeht. Genau solche Tage habe ich in der vergangenen Woche erlebt.

 

Da ich am Freitag erst spät in Spanien gelandet bin, war ich sehr müde und glücklich darüber, dass ich am nächsten Tag ausschlafen konnte. Mein Wochenende war jedoch alles andere als ruhig und entspannt. Gemeinsam mit meinem Gastbruder ging ich in das Stadion von San Sebastián um das Spiel Real Sociedad – Atletico Madrid anzuschauen. Es war sehr aufregend, die großen Fussballstars wie Griezmann oder Torres zu sehen und beinahe berühren zu können – denn wir saßen sehr nah am Spielfeldrand. Leider verlor der Fussballclub von San Sebastián mit 0:2. Am nächsten Morgen fuhr ich mit meiner Gastfamilie die Strecke zu meinem Praktikumsplatz ab – denn ich muss jeden morgen mit dem Bus zur Arbeit fahren.

 

Jetzt berichte ich euch über meine erste Arbeitswoche:

 

Montag: Mein erster Arbeitstag fing erst um 14 Uhr an – also hatte ich genug Zeit, noch ein wenig am Strand spazieren zu gehen. Gegen 13:30 stieg ich dann in den Bus, welcher ca. 30 Minuten bis zu meinem Praktikumsplatz benötigt. Ich war sehr nervös, da ich nicht wusste, was mich erwartet und ob meine Spanischkenntnisse ausreichend sind – aber ich wurde sofort mit offenen Armen und „Küsschen links, Küsschen rechts“ begrüßt. Nach einem kleinen Rundgang durch die Firma (GAES S.A.) wurden mir all meine Kollegen vorgestellt und das IT-System präsentiert. Zudem erfuhr ich auch meine Arbeitszeiten: 9:00-18:00 inklusive Pause von 13:00-15:00 – genug Zeit für eine spanische Siesta J. Gegen 18:00 wurde ich dann schliesslich von meinem spanischen Chef nach Hause gebracht und wir konnten uns ein wenig über mein Leben in Deutschland unterhalten.

 

Dienstag: Mein Bus fährt morgens zwischen 8:30-8:37 ab und fährt auch wieder ca. 30 Minuten, sodass ich +- um 9:00 Uhr auf der Arbeit bin. Mein Arbeitstag fing chaotisch an, da 9:00-10:00 uhr der Strom ausfiel. In dieser Zeit wurden mir die ganzen Produkte der Firma gezeigt und ich merkte, dass ich schon mehr verstehen konnte, als am Vortag. Nachdem ich meinen PC anschalten konnte, sortierte ich Baupläne der Produkte in das IT-System ein. Es waren ganz schön viele Pläne, deswegen war ich den ganzen Tag damit beschäftigt.

 

Mittwoch: Als ich an meinen Arbeitsplatz kam, erwartete mich eine Liste mit baskischen Wörtern. Neben Spanisch lerne ich hier also auch noch Baskisch. Nachdem ich die Vokabelliste abarbeitete, übersetzte ich die Geschäftsbriefe, Rechnungen, Lieferscheine etc. von Spanisch/Englisch auf Deutsch, um es den deutschen Kunden/Lieferanten zu erleichtern. Dieses mal hatte ich keine Zeit für eine Siesta, da meine Kollegen mich zu einem Mittagessen einluden – unter einer Bedingung: Ich Bestelle für alle. Am Ende wurden zum Glück alle satt . Nach dem Mittagessen wurde mir die Buchhaltung gezeigt. Ich hätte nicht gedacht, dass es so einen grossen Unterschied zu der deutschen Buchhaltung gibt – das lag wahrscheinlich nur an der Sprache. Mittlerweile habe ich auch alle Namen der Mitarbeiter im Kopf und man unterhält sich kurz, wenn man sich sieht.

 

Donnerstag: morgens übertrug ich die Übersetzungen vom Vortag in das IT-System, sodass die Rechnungen etc. zukünftig für deutsche Kunden auf Deutsch sind. Da eine Kollegin an diesem Tag Geburtstag hatte, gab es ein lange Frühstückspause, bei der jeder so viel Essen konnte, wie er/sie wollte. Mittlerweile klappt es auch besser mit dem Reden, sodass ich an Gesprächen teilnehmen kann. Nach der Pause habe ich einen Einblick in das Kundenverzeichnis bekommen und durfte mich mit den deutschen Kunden näher auseinandersetzen, in dem ich zusätzliche Informationen der Kunden in das IT-System einpflegte. An diesem Tag freute ich mich besonders auf den Feierabend, da es über 20ºC waren und die Sonne direkt am Strand unterging.

 

Freitag: Heute morgen begann mein Arbeitstag mit einem „Mitarbeitergespräch“ mit dem Chef. Hauptsächlich ging es darum, wie meine erste Woche war und ob es mir gefallen hat. Das hat es auf jeden Fall. Jeder Mitarbeiter nimmt sich Zeit für mich, um mir seinen/ihren Arbeitsplatz zu erklären und Beispielaufgaben zu zeigen. Verständigungsprobleme gibt es Dank des Internets auch nicht.

 

Meine heutige Aufgabe bestand daraus, alle Kunden mit unbeantworteten Angeboten rauszusuchen und zu erfragen, weshalb keine Antwort/Bestellung darauf kam. Eine sehr spannende Aufgabe, da ich zum ersten Mal in Kontakt mit den Kunden komme.

 

Nichtsdestotrotz freue ich mich auf das wohlverdiente Wochenende – bis nächste Woche

 

Euer Yannick